Springspinne
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Zebraspringspinne - Spinne des Jahres 2005
Dieses putzige Tierchen ist gerade mal etwa einen halben Zentimeter (4-7mm) gross. Es ist wie ein Zebra schwarz-weiss gebändert. Auf seinen acht Beinen bewegt es sich am liebsten an sonnigen, warmen Plätzchen wie südexponierte Hausfassaden fort. Von blossem Auge kaum erkennbar, unter der Lupe oder auf der Makroaufnahme aber umso auffälliger sind die stark vergrösserten vorderen Mittelaugen. Während die übrigen sechs Augen fast nur schemenhaft Bewegungen wahrnehmen können, sind die grossen vorderen Mittelaugen äusserst leistungsstark: Mit diesen Augen können die kleinen Spinnen nicht nur feststellen, was genau sich bis auf eine Distanz von etwa 20cm vor ihnen aufhält, sie können auch die Distanz bis zu diesem Objekt genau abschätzen. Dazu können sie nicht wie wir Menschen die Augen bewegen und so aufgrund der Auslenkung der Augäpfel die Distanz berechnen, sondern sie verändern mit Muskelkraft die Brennweite der Augenlinsen: Aus dieser Veränderung bis zur Scharfstellung des Bildes kann die Spinne die Distanz "berechnen". Dies ist für die Springspinnen, zu denen auch die Zebraspring-spinne gehört, lebenswichtig. Wie alle Spinnen sind auch die Springspinnen Räuber, die sich von anderen Kleintieren, vor allem Insekten aber auch anderen Spinnen ernähren. Während die meisten Spinnen für den Beutefang Netze in verschiedenster Form einsetzen, sind die Springspinnen Jäger, welche auf Beute lauern und diese dann auf Distanz anspringen und mit einem Giftbiss überwältigen - eine Jagdtaktik, die nur Sinn macht, wenn man zielgenau springen kann, also die Distanz abschätzen kann.
Die Zebraspringspinnen lassen sich an Frühsommertagen sehr leicht an sonnigen, warmen Stellen beobachten. Hat man eines der Tierchen entdeckt, so kann man mit ihnen spielen! Hält man einen kleinen Gegenstand oder den Finger zehn bis zwanzig Zentimeter vor das Tierchen hin und bewegt ihn seitwärts, so wird die Spinne ihren Vorderkörper immer danach ausrichten, wenn sie genau erkennen will, was sich da vor ihr bewegt. Wir können aber mit unseren Spielchen auch etwas "gemeiner" werden und dabei eine andere, äusserst interessante Sache entdecken. Wenn wir die Spinnen z.B. auf einem Tisch entdecken, so können wir sie gegen den Rand hin wegjagen. Sie wird immer weiter davon hüpfen (Springspinne!) bis sie irgendwann über den Tischrand hinausspringt. Was jetzt passiert, ist überraschend: die Spinne fällt etwa nicht zu Boden, sondern bleibt etwa 20 bis 30cm unter der Tischkante in der Luft stehen, bleibt da einige Sekunden in der Luft und krabbelt dann wieder zum Tisch hoch. Jede Spinne spinnt immer eine Sicherheitsleine hinter sich her - gerade für Springspinnen, die auch mal ins Leere springen können, eine sehr wichtige Einrichtung.

Ameisenspringspinne
Die Ameisenähnlichkeit kommt dadurch zustande, weil der Vorderkörper in der Mitte eingeschnürt ist und von da nach hinten eine hellere Farbe hat. So erscheint die Spinne dreiteilig. Zudem läuft die Spinne auf nur sechs Beinen und hält das erste Beinpaar wie Ameisenfühler erhoben. Man findet die Spinne an warmen, sandigen Orten, feuchten Wiesen und Obstgärten. Sie hält sich auch gerne unter Ameisen auf, jagt diese aber nicht. Man deutet ihr ameisenhaftes Aussehen als Schutz gegen Vögel, da viele Vögel gerne Spinnen fressen, Ameisen aber wegen der Säure meiden.

Spinnengewebe

Die Spinnseide besteht fast vollständig aus verschiedenen Eiweiss/Proteinen. Sie hat die erstaunliche Fähigkeit, Spinne und Nachkommen vor Feinden, Temperaturschwankungen und extremer Nässe zu schützen. Jagende Spinnen leben in der Regel in Wohnröhren, die sie mit Seide auskleiden. Eine ebenso grosse Rolle spielt die Seide beim Beutemachen. Spinnennetze werden von Unwissenden oft als lästig empfunden und beseitigt. Für die Netzspinne aber bedeutet es die Nahrungsgrundlage. Die Radnetz bauenden - dazu zählt auch unsere Kreuzspinne - verspeist ihr Netz samt Inhalt in der Nacht und bauen es in nicht ganz einer halben Stunde wieder auf. Es gibt aber auch Spinnen, die vier Nächte an einem Netz bauen, z.B. die Baldachin-Spinne.